Party: Popkulturpolitik #1: KUNST &/vs. STAAT Podiumsgespräch über die wechselseitige Verstrickung von Kunst und Politik
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Warum eigentlich wird Kunst durch Politik gefördert? Auf den ersten Blick geht es dabei um allgemeingültige Interessen: bildende Künstlerinnen, Schriftsteller, Musikerinnen, sogar ganze Opernhäuser sollen in der Lage sein, jenseits des ökonomischen Erfolgsdrucks Werke von gesellschaftlicher Relevanz zu schaffen („Kunst muss sein!“). Gleichzeitig ist es undenkbar, dass ein (z.B.) Bäcker unterstützt wird, ein qualitativ hochwertiges Kulturgut namens Brot jenseits von Marktinteressen zu produzieren. Wie erklärt sich die Sonderstellung von Kunst? Beruht ihre Förderung tatsächlich auf reinem Idealismus? Ist es Zufall, dass die sog. Gentrifizierung in von Künstlerinnen und Künstlern geprägten Stadtteilen prächtiger gedeiht als sonst wo? Ein britischer Investor lockt im Norden Berlins mit billigen Ateliermieten – auf zehn Jahre begrenzt, versteht sich – um mit den sich ansiedelnden Kulturschaffenden die Lage seiner Mietshäuser attraktiver zu machen. Welche Rolle spielt die Standortpflege bei staatlicher Kulturförderung? Die damit einhergehende Konkurrenz zwischen den kulturfördernden Staaten belebt zumindest ein Geschäft, das stetig behauptet, keins zu sein. Ist der politisch-ökonomische Einfluss auf die Kultur durch ihre Förderer berechtigt, oder sollte versucht werden, ihn zu beschränken? Wie politisch sollte, kann oder muss Kunst im Umkehrschluss sein? Ist die Vermischung von Kunst und Politik überhaupt notwendig? Sollte man sie ausbauen – oder am Ende vielleicht sogar bekämpfen? Diese und weitere Fragen wollen wir gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren.
Gäste:
Dani Gal (Künstler, closertogaza.org )
Bernadette La Hengst (Musikerin und Regisseurin)
Sven Holm (Opernregisseur, novoflot.de)
Sigrid Hupach (kulturpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE)
Julia Lazarus (Künstlerin, habenundbrauchen.de)
Michael Wertmüller (Musiker und Komponist)