Party: NIELS FREVERT & BAND

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Party: NIELS FREVERT & BAND

präsentiert von Target Concerts

NIELS FREVERT & BAND
Red' nicht von Liebe, von Wahnsinn oder Schmerz. Lebe und fühle, aber plapper nicht darüber. So könnte die Prämisse lauten für das Schaffen von NIELS FREVERT, dessen Lieder eigentlich von allem handeln, was das Leben großartig und grausam macht, ohne dafür Pop-Superlativ-Phrasen abzuspulen. Große Momente brauchen keine großen Gesten, sie füllen auch so den Raum. Wenn sie denn wahr sind. Das neue Album "Paradies der gefälschten Dinge" ist voll von diesen wahren Momenten, die den Hörer überraschen und überwältigen – eben weil sie sich nicht mit der üblichen Emotionalisierungsrhetorik ankündigen. Weil die Songs oft über den Umweg der Lüge und des Selbstbetrugs ins Innerste der Wahrheit vorstoßen. Und weil sie aus dem Alltag und seiner Sprache direkt in den Abgrund und seinem Schrecken führen. Mit seiner früheren Band "Nationalgalerie" spielte Frevert Rockmusik in ungestanzter deutscher Sprache, wild, frei und voll grimmigem Witz. Doch leider wollte Anfang der Neunziger Jahre kaum jemand intelligenten deutschsprachigen Rock hören. Vier Alben nahm die Band auf, sie wären heute allesamt Bestseller. Das erste hieß "Heimatlos", der Titel sollte programmatisch für die Stellung Freverts im Musikbetrieb werden. Obwohl aus Hamburg, obwohl deutsch singend, obwohl Sprachklischees vermeidend: Mit der "Hamburger Schule" hatte er nur sporadischen Kontakt. Später stieß NIELS FREVERT auf andere Einzelgänger, die auf Deutsch ihre jeweils ganz eigene Songkultur entwickelten, etwa auf den inzwischen verstorbenen Nils Koppruch von "Fink", Tom Liwa von den "Flowerpornoes" oder Gisbert zu Knyphausen. 2003 trat er für viele ganz unverhofft nach sechs Jahren Pause mit einem Album aus dem Nebel des Vergessens, das deutschsprachiges Songwriting neu definierte: "Seltsam öffne mich" führte zu harten, aber doch tastenden Rockriffs Worte in die Popmusik ein, die man zuvor als Gefühls- und Hitkiller empfunden hat, "Einwegfeuerzeugstichflamme" etwa, oder "Tiefkühltruhe". Es folgten weitere eher sperrige Liedtitel und Alben. "Paradies der gefälschten Dinge", Frevert-Album Nummer fünf, markiert nun eine gewaltige Veränderung. Der Künstler wechselte Plattenfirma und Konzertagentur. Gemixt wurden die Aufnahmen diesmal von Olsen Involtini ("Seeed", Peter Fox), der mehr Opulenz, aber auch gewagtere Dynamik in den Sound bringt. Großes Kino, das an Meilensteile des orchestralen Pop erinnert und Freverts Erkundungen falscher und echter Paradiese weite, lichte Klangräume öffnet. So können die Lieder musikalisch und lyrisch noch weitere Bögen schlagen, locken den Hörer noch tiefer auf fremdes Terrain, um ihn dort mit angenehmsten Melodien und unangenehmsten Wahrheiten zu konfrontieren.
Style: Indie-Pop
Heimat: Hamburg

Weitere Informationen auf feierwerk.de: http://feierwerk.de/index.php?id=306&tx_wfqbe_pi1%5Beid%5D=12127

Einlaß: 20:00 Uhr
Beginn: 21:00 Uhr
VVK: 19,00 Euro

Stichworte: Singer/songwriter, Pop, Indie